Funktionen und Folgen Künstlicher Intelligenz
in der Wissenschafts- und Hochschulorganisation
Innovationsanalyse und Transferentwicklung

DIE GRUPPE
NEUE WEGE IN DER FORSCHUNG
Das Wissenschaftssystem im Zeichen der Künstlichen Intelligenz
Kurz und gut
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Innovative Forschungsgruppe in der Förderung des Bundes
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Reflexiv-interdisziplinärer Blick auf das Wissenschaftssystem
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KI-technologische Eigenentwicklungen und Big-Data-Analyse
Mit dem Launch der Applikation ChatGPT Ende 2022 ist ein folgenreicher Schritt der Weiterentwicklung (generativer) Künstlicher Intelligenz vollzogen worden. Gegenwärtig ist längst noch nicht abzusehen, wie weitreichend sich dies auf die professionelle Wissensverfertigung und Wissensrepräsentation auswirken wird. Klar ist aber, dass die Verbreitung Künstlicher Intelligenz alle Bereiche in der Wissenschaftspraxis vor Herausforderungen stellt. Für den zentralen Wissensbetrieb unserer Gesellschaft – die Expertensysteme der Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen – werden diverse Szenarien diskutiert. Sie reichen von großen Optimierungshoffnungen bis zum Pessimismus einer schleichenden Wissensentwertung. Ethische Fragen und solche zur Profession der Wissenschaftler:innen kommen hinzu.
Erfolgreicher Forschungsantrag im Arbeitsverbund
Die Forschungsgruppe KIWIT widmet sich der Entwicklung Künstlicher Intelligenz spezifisch im Bereich der Wissenschaft, ihre Organisations- und Arbeitsprozesse. Sie hat ihre Arbeit im Frühsommer 2025 als interdisziplinäres Verbundvorhaben der Universitäten Oldenburg und Bielefeld und der Northern Business School in Hamburg aufgenommen. Vorangegangen war ein Ausschreibungsprozess des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt zur Förderung von Forschungsgruppen im Bereich der Wissenschafts- und Hochschulforschung (WiHo). Ein gemeinsamer Projektantrag hatte Erfolg. Als einer von zwei Verbünden wird KIWIT zunächst bis 2029 gefördert. Für eine zweite Förderphase wird die Fortsetzung bis 2033 angestrebt. Dies ist unter den heutigen Bedingungen des technologischen Fortschritts eine relativ lange Zeitspanne – und damit zugleich eine reizvolle Herausforderung für die Forschungsgruppe.
Das Forschungsteam wird im Rahmen von sechs Teilprojekten die soziotechnische Diffusion Künstlicher Intelligenz in den Leistungsbereichen Forschung, Studium und Lehre sowie Hochschulorganisation untersuchen. Dabei werden informations- und sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden (qualitativ/quantitativ) zum Einsatz kommen. Hervorzuheben ist, dass Künstliche Intelligenz nicht allein Objekt der Forschung ist, sondern in Form von Eigenprogrammierungen und mittels Big-Data-Analyse unmittelbar produktiv umgesetzt wird. Dies schafft eine methodologisch-reflexive Ausrichtung. Zum Teil werden sich die Projekte dabei der Frage widmen, wie Künstliche Intelligenz insbesondere mit sozialwissenschaftlichen Methoden verknüpft werden kann.
Wichtige Kooperationskompetenzen
Die drei Projektpartner bringen relevante Kooperationskompetenzen in den Forschungsverbund ein. An der Universität Oldenburg ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt Bildungsmanagement und Hochschulforschung etabliert, an der Universität Bielefeld ein Schwerpunkt Organisationssoziologie. Die Northern Business School in Hamburg vertritt den informatikwissenschaftlichen Schwerpunkt und stellt für die Forschungsgruppe KI-Infrastruktur inklusive Servermanagement bereit. Fachliche Breite repräsentieren die Mitglieder der Gruppe mit ihren Netzwerken. Sie kommen aus der Informatik, der Soziologie, Bildungs- und Naturwissenschaften, Philosophie und Wissenschaftstheorie.
Die Projektleitung vertreten die Bildungsforscherin Prof. Dr. Heinke Röbken (Verbundkoordination), die Soziologen und Organisationswissenschaftler Prof. Dr. Stefan Kühl und Prof. Dr. Marcel Schütz sowie der Informatiker und KI-Experte Prof. Dipl.-Ing. Ernst Reinking. Ein ausgewiesener wissenschaftlicher Beirat begleitet die Arbeit der Forschungsgruppe.
Review: 28.07.2025

Die Entwicklungen der generativen KI werden die wissensintensiven Arbeitsbereiche nachhaltig beeinflussen. Wie werden die algorithmisch raffinierten Assistenzsysteme und die menschliche kognitive Leistung künftig im Verhältnis zueinander stehen? Welche Folgen sind für die Mensch-Maschine-Interaktion zu erwarten? Diese Fragen beschäftigen die interdisziplinäre KI-Forschung.

Generative KI wird in individuellen und kollaborativen Lern- und Arbeitsabläufen des Studiums bereits vielfältig eingesetzt. Dies hat Folgen für den Wissenserwerb, die Verinnerlichung von Wisseninhalten sowie die Leistungsbewertung.

Der wissenschaftliche Gesamtkomplex der Forschungsgruppe im Überblick (für Vergrößerung anklicken).
